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Kinderzimmer

Lina:

Hey, cool, dass Du uns gefunden hast. Dann kannst Du ja gleich mitmachen und uns helfen.

Leon:

Das hier ist übrigens meine Freundin Lina und ich bin Leon.

Lina:

Genau. Und wir möchten uns heute zusammen mit Dir informieren, was man tun kann, wenn man zum Beispiel berührt wird, ohne dass man das möchte.

Leon:

Dafür haben wir auch schon alle möglichen Infos zusammen gesammelt, was Erwachsene eigentlich dürfen und was nicht. Und vor allem, wie wir Kinder uns schützen können, wenn sich jemand doof verhält.

Lina:

Denn…

Lina und Leon (gemeinsam):

Wissen macht stark.

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Dein Wissen

Missbrauch und Gewalt

Dieser Begriff wird in Strafverfahren verwendet und bezeichnet alle Personen, die dem Schutz und der Fürsorge einer anderen Person anvertraut sind. Das sind alle Menschen unter 18 Jahren, Menschen mit Behinderung oder einer Krankheit, die zum Beispiel von einem Lehrer oder einer Erzieherin, dem Onkel oder der Oma vorübergehend betreut werden. Sie sind dann besonders schutzbedürftig.

Dieser Begriff umfasst alle Formen von Gewalt wie sexueller Missbrauch und andere Gewalt, die mit sexuellen Handlungen ausgeführt werden. Dabei wird eine → sexuelle Handlung auf unterschiedliche Art erzwungen. Es muss dabei nicht immer körperliche Gewalt angewandt werden. Die Täterinnen und Täter versuchen oft auch über Komplimente, ein Freundschaftsangebot, mit Geschenken und viel Aufmerksamkeit das Opfer zu beeinflussen und für ihre Interessen auszunutzen. Jede Form von sexueller Gewalt ist verboten. Die Erwachsenen wissen das.

Sexueller Missbrauch von Kindern sind → sexuelle Handlungen von Tätern oder Täterinnen an Kindern mit oder ohne Körperkontakt. Mit Körperkontakt ist z.B. das Anfassen oder Küssen des Kindes gemeint. Ohne Körperkontakt kann z.B. sein, wenn ein Täter vor dem Kind seinen eigenen Penis berührt und reibt. Die Täter und Täterinnen nutzen ihre Macht oder Autorität aus, um ihre eigenen Bedürfnisse auf Kosten des Kindes zu befriedigen. Auch wenn Kinder diesem Missbrauch zustimmen, weil sie nicht verstehen, was das ist oder Angst haben, dass die Täterin oder der Täter ihnen oder jemand anderem etwas noch schlimmeres antut, ist das Sexueller Missbrauch und verboten. Sexueller Missbrauch ist eine Form von Gewalt und eine Straftat. Alle Erwachsenen wissen das.

Unter einem sexuellen Übergriff versteht man alle sexuellen Handlungen unter Kindern, die nicht freiwillig passieren. Dabei nutzt ein Kind die Schwäche des anderen Kindes aus und akzeptiert kein „Nein!“. Das ist verboten.

Eine Straftat bezeichnet Handlungen von Personen, die dem Gesetz nach strafbar sind und im sogenannten Strafgesetzbuch (StGB) aufgeführt sind, wie z.B. Diebstahl oder Körperverletzung. Auch sexueller Missbrauch ist eine Straftat und verboten.

Das Strafverfahren beginnt mit der Anzeige und endet meistens mit dem sogenannten Urteil. Als Urteil bezeichnet man die Entscheidung der Richterin oder des Richters, ob die Täterin oder der Täter eine Strafe bekommt, wie z.B. eine Geldstrafe, Gefängnis oder freigesprochen wird.

Rechte

Jedes Kind hat ein Recht auf Schutz vor Gewalt und Misshandlung, auf Schutz vor sexuellem Missbrauch und Ausbeutung. Erwachsene sind dazu verpflichtet, für diesen Schutz zu sorgen und auf ihn zu achten.

Jedes Kind hat das Recht, über seinen Körper selbst zu bestimmen. Niemand darf den Körper eines Kindes berühren, wenn das Kind das nicht möchte. Um das zu bestimmen, ist es gut, wenn du über deine Bedürfnisse und Wünsche gut Bescheid weißt. Dann kannst du sie anderen Kindern und Erwachsenen gegenüber klar und deutlich äußern und damit selbst bestimmen.

Sexuelle Ausbeutung bedeutet, einen anderen Menschen für seine sexuellen Bedürfnisse auszunutzen und zu missbrauchen. Das ist verboten. Alle Kinder haben das Recht, von den Erwachsenen vor sexueller Ausbeutung geschützt zu werden.

Liebe, Sexualität und Beziehung

→ Sexualität

Sexualität oder auch Sex heißt sich berühren, küssen, Geschlechtsverkehr haben, einen Orgasmus bekommen, miteinander schlafen, sich aufregende Dinge sagen und vieles mehr. Die Gefühle beim Sex sind bei allen Menschen unterschiedlich. Sexualität kann etwas sehr Schönes sein. Wichtig ist dabei, nur das zu machen, was beide möchten.

Sexuelle Handlungen sind wie oben beschrieben Verhaltensweisen wie z.B. küssen oder streicheln, die immer etwas mit Sexualität zu tun haben. Wenn beide das wollen, kann das sehr schön und in Ordnung sein. Wenn jemand von einem Kind verlangt, dass es solche sexuellen Handlungen an sich selbst oder ihm/ihr durchführen soll, dann ist das Sexueller Missbrauch. Das ist verboten und alle Erwachsenen wissen das.

Rat und Hilfe

Schweigepflicht bedeutet, dass die Beraterinnen und Berater einer Beratungsstelle oder die Sozialpädagoginnen oder Sozialpädagogen an deiner Schule, denen du von deinen Problemen erzählt hast, zunächst niemand anderem etwas davon weitersagen dürfen. Du musst keine Angst haben, dass deine Eltern über das Gespräch informiert werden. Um dir zu helfen, ist es aber meist sinnvoll, dass die Berater mit anderen Fachkräften sprechen und dir Hilfsmöglichkeiten anbieten. Aber nur wenn du einverstanden bist.

Unter Sexualaufklärung versteht man die Informationsweitergabe, das Erklären und Fragen beantworten zu verschiedenen Begriffen aus den Bereichen Sexualität, Fortpflanzung, Liebe, Beziehung und körperliche Entwicklung. Wenn du über verschiedene Begriffe Bescheid weißt, dann kannst du auch in schwierigen Situationen gut reagieren. Wenn du Fragen hast, dann suche dir einen Erwachsenen, den du fragen kannst. Du hast ein Recht auf Information. Bei vielen Beratungsstellen wie z.B. pro familia und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) erhältst du kostenlose Informationsbroschüren. (www.bzga.de)

Körper

Wenn ein Junge/Mann sehr erregt ist und einen Orgasmus bekommt, fließt eine weißliche
Samenflüssigkeit aus seinem steifen Penis. Ein Samenerguss füllt ungefähr einen Esslöffel. Ejakulation ist der Fachausdruck für Samenerguss.

Die Samenzellen werden von der Pubertät an in den Hoden gebildet und bilden die Samenflüssigkeit oder das Sperma. Wenn ein Junge oder ein Mann sehr erregt ist und einen Samenerguss bekommt, fließen etwa 400 Millionen Samenzellen aus dem Penis heraus. Allerdings sind diese so klein, dass man sie nicht mit bloßem Auge erkennen kann. Aus der Verschmelzung einer einzelnen Samenzelle und einer Eizelle kann ein Kind entstehen.

So werden die zwei großen und die zwei kleinen Hautfalten zwischen den Beinen der Mädchen und Frauen genannt. Die kleinen Lippen liegen versteckt zwischen den großen Lippen und sind von Mädchen zu Mädchen unterschiedlich groß und lang.

Die Scheide, auch Vagina genannt, ist ein kleiner Kanal zur Gebärmutter. 
Die Öffnung der Scheide liegt zwischen den kleinen Schamlippen.
Scheide  und Gebärmutter bilden zusammen mit den Eierstöcken und den Eileitern die inneren Geschlechtsorgane.

Um sich selbst schöne Gefühle und auch mal einen Orgasmus zu machen, braucht es manchmal nur einen Menschen: sich selbst. Selbstbefriedigung bedeutet, den eigenen Körper zu erforschen, sich selbst an der Brust, am Kitzler, am Penis, an den großen und kleinen Schamlippen oder an anderen Stellen zu streicheln. Und es ist weder ungesund noch schädlich, sondern vollkommen o.k.

Ständer ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für einen erigierten bzw. steifen Penis (Erektion).

Gefühle

Scham oder besser das Schamgefühl ist ein Gefühl der Verlegenheit, wenn deine Intimsphäre verletzt wurde oder du dich bloßgestellt fühlst. Dein Körper gibt dir damit das Zeichen, dich zu schützen und auf deine Grenzen zu achten. Du kannst dich aber auch schämen, wenn du denkst, du hast etwas nicht richtig gemacht.

Schuldgefühle sind unangenehme Gefühle, wenn du meinst, du hast etwas falsch gemacht. Du hast vielleicht auch Schuldgefühle, wenn ein Erwachsener etwas sagt oder tut, was dir unangenehm ist und du nicht möchtest. Aber du bist nicht schuld, wenn du dazu nichts gesagt hast. Manchmal ist es schwer, sich allein zu wehren! Du hast keine Schuld! Täterinnen und Täter von sexuellem Missbrauch versuchen oft, Kindern Schuldgefühle zu machen, um sie zu verwirren. Dann trauen die Kinder sich nicht, sich zu wehren und Hilfe zu holen. Schuld haben die Täterinnen und Täter!